Die Gemeinde beginnt, ein kommunales Klimaschutzprogramm zu erarbeiten, um ihre energetische und klimatechnische Infrastruktur zu modernisieren. Allen geplanten Datenerhebungen vorausgreifend hat sie bereits jetzt Gespräche aufgenommen zur Errichtung von weiteren Windenergieanlagen im nördlichen Gemeindegebiet. Die SPD lehnte im Planungsausschuss ab, dass auf einer allzu dürftigen Basis von Planungsdaten bereits jetzt eine Serie weiterer Windenergieanlagen beschlossen werden soll, die – wie der Planentwurf zeigt – die Landschaft zwischen Aldenhoven, Kelzenberg und Dürselen mit vereinzelten Windrädern in Abständen von 2 km zerpflückt. Auch eine auf drei halbierte Zahl von WEA-Standorten wurde von der SPD abgelehnt.
Die SPD fordert stattdessen, dass vorrangig ein Gesamt-Planungskonzept für Erneuerbare Energien erstellt wird, das das gesamte Gemeindegebiet umfasst. Die Gemeinde muss zuerst ihre eigenen Ziele definieren, auf welche Weise (Windenergie, Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe, Biogas und BHKW) und mit welchen planungsrechtlichen Vorgaben ein möglichst hoher Anteil („100% EE“-Konzept) an dezentral erzeugter Erneuerbarer Energie ihren Eigenbedarf an Strom und Wärme abdecken soll. Eine über den Eigenbedarf hinausgehende Stromerzeugung für den allgemeinen gesellschaftlichen Bedarf ist für Jahrzehnte durch den Braunkohletagebau auf Gemeindegebiet im Übermaß abgedeckt!
Auf der Grundlage des Planungskonzepts müssen die erforderlichen Änderungen im Flächennutzungsplan beschlossen werden. Dabei müssen insbesondere die Veränderungen des Landschaftsbildes bei Errichtung von Windenergieanlagen angemessen berücksichtigt werden. Ein angepasster Flächennutzungsplan erlaubt, zukünftig eine optimale Steuerung der Standortentwicklung unter Wahrung der Planungshoheit der Gemeinde zu betreiben.
Holger Tesmann