Anfang 2012 beauftragte der Energieversorger NEW AG in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung Jüchen die WEAG, eine Potenzialflächenanalyse für die Aufstellung von Windenergieanlagen im Gemeindegebiet nördlich der A46 zu erstellen. Die WEAG ist Projektentwickler und Erbauer u.a. von Windenergieanlagen (WEA). Die Frage, wer die Initiative dazu ergriff, kann nur Bürgermeister Zillikens beantworten.
Ein Jahr später wurde das Ergebnis erstmals im Planungsausschuss März und April 2013 präsentiert. Es zeigte sechs technisch geeignete Standorte für neun WEA auf, die sich in Abständen von ca. 2 km zwischen der Kamphausener Höhe, Kelzenberg und Damm verteilten. Allein die SPD sprach sich gegen eine solche Zerpflückung der Landschaft aus. Insbesondere lehnte sie den Standort für zwei WEA nördlich von Schloss Dyck jenseits der alten Kastanien-Allee ab. Die SPD bevorzugte Standorte im Rekultivierungsgebiet wie auch der Rhein-Kreis Neuss, was als Eingriff des Kreises in die eigene Planungshoheit von der Verwaltung und den anderen Fraktionen vehement zurückgewiesen wurde.
Im Mai 2013 informierte die Stadt Korschenbroich BM Zillikens über ein Gutachten von 1999, das das Gebiet zwischen Liedberg und Schloss Dyck als Tabuzone für WEA begründete. Diese Information wurde an den Planungsausschuss nicht weitergegeben. Begründung heute: die juristische Lage sei heute anders, das Gutachten zu alt. Das ist nicht mehr als eine Ausrede, die jede Überprüfung und jeden Beweis schuldig bleibt. Das Gutachten beschreibt u.a. auch die landschaftsästhetische und kulturhistorische Qualität des Jüchener Gebiets zwischen Dycker Mühle, Schloss Dyck und Kloster St.Niklas, die in den letzten 15 Jahren unverändert besteht. Wer das Gutachten in dieser Weise ignoriert, begeht einen groben Fehler oder gibt einen Hinweis auf ganz andere Absichten.
Konsultationen zwischen Jüchen und Korschenbroich zum WEA-Standort fanden nicht statt. Das ist sehr zu bedauern und eine schlechtes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit. Als Anfang 2014 die regionale Planungsbehörde in Düsseldorf den möglichen WEA-Standort bei Schloss Dyck aufgriff, um die Umsetzung des neuen Landesentwicklungs- planes vorzubereiten, lehnte der Rat der Stadt Korschenbroich das Vorhaben per Beschluss einstimmig ab. In Jüchen geschah nichts, und nur auf Anfrage der SPD wurde der Planungsausschuss davon informiert. In einer zähen Diskussion gelang es schließlich, dass die Mehrheit von ihrer früheren Unterstützung abrückte und sich nun gegen die Aufstellung von Windrädern bei Schloss Dyck aussprach.