Ganztagsschule

Das deutsche Schulsystem hat sich im internationalen Vergleich der PISA-Studien als nicht erfolgreich genug erwiesen, um langfristig unsere gesellschaftlichen Anforderungen an die Ausbildung junger Menschen zu erfüllen.
Geht es um kleinere Klassen und mehr LehrerInnen, längeres gemeinsames Lernen oder frühzeitige Auswahl, größere Durchlässigkeit im Ausbildungsgang oder Spitzenleistung oder früh begonnene Förderung in der Breite? Um diese Fragen geht es auch.

Aber im Kern geht es um die Verbesserung der individuellen Förderung aller SchülerInnen, ob weniger begabt oder höher begabt. Es geht um die Chancengleichheit ihres Bildungsweges unabhängig von sozialen und kulturellen Unterschieden.

Ganztagsschule

 

Bei langfristig weiter abnehmenden Schülerzahlen sind Zusammenlegungen (Verbundschulen, Gemeinschaftsschulen, Stadtteilschulen) unvermeidlich, wenn eine ortsnahe Bildungsmöglichkeit für alle jungen Menschen erhalten bleiben soll. Diese Entwicklung muss auch mit verbesserten schulischen Konzepten verbunden werden. Dazu gehört der Ausbau zur Ganztagsschule in der Sekundarstufe I.

Schon die vergangene Landesregierung von NRW hat mit einer „Ganztagsoffensive“ diese Entwicklung weiter vorangetrieben (www.schulministerium.nrw.de). In einem 1000-Schulen Programm wurden die notwendigen Investitionen in Aufenthalts- und Verpflegungsräume finanziell gefördert. Das Programm „Geld oder Stelle“ finanziert die Mitarbeit außerschulischer Partner (Jugendhilfe, Kultur, Sport etc.). Ein drittes Förderprogramm soll ab 2009/10 durch einen personellen, räumlichen und sachlichen Ausbau den Ganztag in der Sekundarstufe I für 216 Gymnasien und Realschulen ermöglichen.

Für Lehrer, Eltern und Kommunalverwaltungen werden Informationen und Unterstützungen angeboten. Es wurde ein Service-Agentur „Ganztägig lernen in NRW“ eingerichtet (www.nrw.ganztaegig-lernen.de). Sie stellt als Handreichung ein Heft 12/2009 „Der Ganztag in der Sekundarstufe I“ zum Download oder auch auf Anforderung kostenlos zur Verfügung.

Beim RegBez Düsseldorf gibt es Ganztagsberater für die Schulen im Rhein-Kreis-Neuss:

  • Hauptschulen: Silke Preuß, silke-preuss@web.de
  • Realschulen: Karsten Bögershausen-Burkardt, rs-ganztag@gtr-norf.org
  • Gymnasien: Ursula Hesse-Güldenberg, ursulahessegueldenberg@web.de

Alle weiter unten genannten Schulen geben Ihnen Beispiele mit ihren Schulkonzepten für die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und Förderangebote:

  • Mindestzeiten: an 3 Tagen der Woche mit 7 Zeitstunden
  • Angebote darüber hinaus bei freiwilliger Teilnahme
  • Neue Rhythmisierung der Zeiteinheiten des Unterrichts
  • Gemeinschaftliches Mittagessen
  • Gestaltete Mittagspause und Freizeitangebot
  • Kooperatives und individuelles Lernen
  • Arbeitsgemeinschaften mit künstlerischen, musischen, sportlichen, naturwissenschaftlichen Schwerpunkten nach persönlicher Wahl
  • Hausaufgaben werden durch Lernzeiten im Tages- programm ersetzt
  • Lernbetreuung und Förderstunden
  • Integrierte Begabtenförderung
  • Schulpsychologische Beratung

Im Nahbereich der Gemeinde Jüchen bieten seit 2010/2011 ein Ganztagskonzept an:

Die Gemeindeverwaltung führt derzeit mit breiter Unterstützung des Gemeinderats Informationsveranstaltungen für Lehrer, Eltern(vertreter) und Gemeindepolitiker durch und orientiert sich dabei mit Unterstützung des Familienforums Neuss (www.familienforum-neuss.de) am

Die nächste Informationsveranstaltung der Gemeindeverwaltung findet am Dienstag, 5. Oktober 2010 um 19.00 Uhr, im Forum der Realschule Jüchen statt.

Grundsätzlich ist auch ein zweigeleisiges Schulkonzept in parallelen Klassenzügen möglich und seit Langem praktisch erprobt, zum Beispiel

  • am Reinhard-und-Max-Mannesmann Gymnasium in Duisburg (http://mannesmanngymnasium.de), dem ersten Ganztagsgymnasium in NRW seit 1965, das heute sowohl das althergebrachte Halbtagskonzept als auch das Ganztagskonzept anbietet und dazu noch einen dritten bilingualen Zweig.
  • am Städtischen Math.-Naturwiss. Gymnasium Mönchengladbach (www.math-nat.de)
  • an der Ganztagsrealschule Norf (www.gtr-norf.org), die in jeder Jahrgangstufe neben der Ganztagsklasse auch eine Halbtagsklasse anbietet.

Das machte es möglich, den unterschiedlichen Wünschen gleichermaßen gerecht zu werden. Aber die letzte Landesregierung hat seit 2009 eine solche Zweigeleisigkeit für die Zukunft unterbunden und stellte die Eltern und ihre Kinder vor die Alternative „Entweder – Oder“.

Die neue Landesregierung will laut Koalitionsvertrag den Elternwillen vor Ort stärker berücksichtigt wissen. Ob eine Abänderung der verfügten Sperre zukünftig möglich ist, bleibt nach bisheriger Befragung der Landtagsfraktionen unklar.

Arbeitsgruppe „Schule und Jugend“ der SPD-Ratsfraktion:
Joachim Drossert, Frank Bäumer, Hanno Gischler, Sabrina Koch, Reiner Lange, Holger Tesmann

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