SPD nimmt Barrierefreiheit ins Visier

Bei einer Ortsbegehung am Mittwoch machten sich die Jüchener Sozialdemokraten ein Bild von den erheblichen Hindernissen, die Menschen mit Behinderung im Alltag überwinden müssen. Unter den Teilnehmenden waren auch Frau Gertrud Servos (Vorsitzende des Landesbehindertenrates), Frau Charlotte Häke (Lotsin für Menschen mit Behinderung im Rhein-Kreis Neuss), sowie Dezernent Oswald Duda von der Gemeindeverwaltung.

Die Strecke führte vom Marktplatz aus über die viel befahrene Kölner Straße zum dort gelegenen Einkaufszentrum und zurück bis zur Stadionstraße. Bereits zu Beginn machte der Jüchener Dr. Jochen Küppers darauf aufmerksam, dass die wenigsten Geschäfte am Markt einen barrierefreien Zugang haben, so sind die Apotheke und auch die neue Poststelle nur über Stufen erreichbar. Der gesamte Weg vom Markt über die Kölner Straße zu den Supermärkten wird von Küppers, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, aufgrund wesentlicher Gefährdungspunkte möglichst gemieden. Mittig positionierte Straßenlaternen auf zu engen Gehwegen und zu hohe Bordsteine verlangen dort viel Mut und Geschick. Gefährlich wird es insbesondere an der Einmündung zur Stadionstraße. Rollstuhlfahrer müssen dort den schmalen Gehweg verlassen und gelangen dann auf der Straße in den Gegenverkehr. Muss ein Fahrzeug daraufhin ausweichen, ist für Abbieger in die Stadionstraße kein Platz. Fehlende Bordsteinabsenkungen am Huckingshof verhindern Rollstuhlfahrern dann eine erneute Auffahrt auf den Gehweg. Eine weitere Gefahrenstelle bietet die Fußgängerampel auf der Höhe der Straße In den Weiden. Während der Bordstein auf der Seite der Einmündung problemlos passierbar ist, braucht es auf der anderen Straßenseite einiges an Kraft und Zeit bis die mangelhafte Bordsteinabsenkung überwunden ist. Doch viel Zeit bleibt nicht bis die Ampel ihr Signal wechselt und die ersten Autos versuchen, sich vorbeizudrängeln. Hinzu kommen einige Umlaufsperren im gesamten Gemeindegebiet in Parks oder auf Spielplätzen, die durch ihre Abmessungen kaum passierbar sind.

Durch die Ortsbegehung der SPD konnte der Blick für solche Hindernisse geschärft werden. Sämtliche Barrieren für Menschen mit Behinderung konnten in dem Gebiet rund um die Hauptverkehrsader Jüchens aufgedeckt werden. Das zeigt, dass in Sachen Barrierefreiheit, auch mit Blick auf die Stadtwerdung, noch einiges getan werden kann.

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